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Gibt es doch direkte Nachkommen Johann Wolfgang von Goethes bis zur Gegenwart?

von Arndt Richter, München

Gliederung:

1. Ein Rückblick 

Innerhalb der deutschen Genealogie der Neuzeit nimmt unser Dichter Goethe eine Spitzenstellung ein. Allein durch seine großen weit erforschten Ahnenlisten 1), die Ahnengemeinschaften 2), Goethes Verwandtschaften (Seitenlinien) 3) und auch die Goethe-Implex-Familien (Orth und Staudinger) 4).

Nur Goethes direkte Nachkommenschaft endet leider bereits bei seinen 3 kinderlosen Enkeln Walther, Wolfgang und Alma. Mutmaßungen über uneheliche Kinder vor Goethes Italienreise, 1786-1788, nach gemeinsamen Jagden und ähnlichen Vergnügen mit Herzog Carl August in den thüringer Gebieten von PLZ 98714 Stützerbach bei Ilmenau und der Gegend um PLZ 99510 Apolda (Oberndorf, Sulzbach, Ober- und Niederroßla) müssen auf Carl August begrenzt werden 5); - besonders nach einer psychoanalytischen Studie von K. R. Eissler von 1963 6)

Doch muß aufgrund des hier nachfolgenden genealogischen Materials, das mir bereits vor einem Jahr freundlicherweise aus den Ahnenforschungsunterlagen einer Familie mitgeteilt worden ist, mit direkten Nachkommen Goethes bis zur Gegenwart gerechnet werden. Die diesbezüglichen Kirchenbuch-Eintragungen, mündliche Familienüberlieferungen als auch Personalakten aus dem Goethe- und Schillerarchiv, Weimar (Briefe und Protokolle), seien hier der Goethe-Forschung zur Sachdiskussion mitgeteilt.

Anmerkungen:

1) Goethe-Genealogie im Internet: http://goethe-genealogie.de/start.html
dazu umfangreiche Literatur:
http://goethe-genealogie.de/literatur/literaturst.html
hier besonders: Dr. Carl Knetsch
Wolfgang Trogus „Ahnenlisten Goethes“:
http://goethe-genealogie.de/verwandtschaft/vorfahrenst.html

2) Arndt Richter: Goethe-Ahnengemeinschaften:
http://goethe-genealogie.de/verwandtschaft/ahnengemeinschaftst.html

3) Prof. Dr. Siegfried Rösch; sein großes Buch: „Goethes Verwandtschaft“, Verlag Degener & Co., Neustadt/Aisch 1956, ca. 540 Seiten, mit ca. 5000 (!) Nachkommen von Goethes Ururgroßeltern (Ahnen-Nrn. 16-31), von diesen sind ca. 2000 Nachkommen des Goethe Ahnenpaares 30/31 und damit sog. CMP-Cranachiden; dazu: Arndt Richter: „Aus Goethes Verwandtschaft – Caroli Magni Progenies (CMP)-Cranachiden“; in: GENEALOGIE (1997), Heft 9-10, Seite 690-694 und Fortsetzung (1998), Heft 5-6, Seite 177-184 (mit Grafik auf Seite 178); sowie dazu:
http://goethe-genealogie.de/gesamtverwandtschaft/gesamtverwandtschaftst.html

4) Arndt Richter: Stammliste Orth:
http://goethe-genealogie.de/orth/orthst.html
und Wolfgang Trogus/Arndt Richter: Ahnenliste von Chemie-Nobelpreisträger Prof. Dr. Hermann Staudinger:
http://goethe-genealogie.de/staudinger-al/staudingerst.html

5) Prof. Dr. Siegfried Rösch: „Genealogische Nachlese zum Goethejahr 1982“; in: Hessische Familienkunde, 16 (1983), Heft 5, Spalte 263-266 (dort Pkt. 1) und Dr. Wolfgang Huschke: „Unebenbürtige Sprossen Carl Augusts von Weimar“; in: Familie und Volk (1957), Heft 1, Seite 257-266.

6) Kurt R. Eissler: Goethe – A Psychoanalytic Study, Vol. I-II, Detroit 1963, dazu rezensierendes Essay von Bernd Nitzschke im Nachdruck von P. J. Möbius‘ berühmten Buch: „Über das Pathologische bei Goethe“ von 1898, bei Matthes & Seitz Verlag München 1982; dort Nitzschke unter Pkt. 4, Seite 39: „Hier in Italien, in Rom, glückt laut Eissler, Goethe erstmals, jetzt fast schon vierzig Jahre alt, ein befriedigender heterosexueller Koitus. Mit einer mehr oder weniger wohlfeilen Schankwirtin, die in den Römischen Elegien als Faustina gefeiert wird, findet Goethe sein Glück. Vorher litt er, laut Eissler, an Impotenz und Kastrationsangst, an Ejaculatio praecox, die sich – vordergründig – auf seine Hypersensibilität und -emotionalität zurück führen lassen.“


2. Die Fakten

Von Goethe, dem „nichts Menschliches fremd“ war, der
aber auch ethisch-moralisch turmhoch über den meisten
„Kavalieren“ seiner Zeit stand, wissen wir, wie stark er
stets durch die Wirkung des weiblichen Geschlechts
beeindruckt wurde. Eine hohe Sinnesfreude finden wir
auch in zahlreichen seiner Gedichte und Erzählungen.
Bei einer Persönlichkeit seiner Bedeutung, deren Lebenslauf
wie selten einer fast bis in die einzelnen Daseinsstunden
hinein durchschaubar ist, lag es daher von jeher nahe, auch
nach illegitimen Verwandtschaftsbeziehungen Ausschau zu
halten, sei es hinsichtlich seiner eigenen Nachkommen, sei
es in seiner näheren Verwandtschaft. Dazu geben nicht nur
Neugier, „Verwandtschafts-Ruhmsucht“ oder übereifriges
Forschungsbedürfnis Anlaß, sondern auch Goethes
persönliche Eigenschaften und Handlungsweisen. Ist doch,
streng betrachtet, seine gesamte eigene Weimarer Familie
„illegitim“, wenn auch nachträglich legalisiert.
Siegfried Rösch, 1983

Zumindest eine mutmaßliche Enkelin oder sogar Tochter Goethes mit Nachkommenschaft bis zur Gegenwart muß mit hoher Wahrscheinlichkeit als eine solche angesehen werden. Die Bemerkungen in den Kirchenbüchern und Patenschaften legen diese Abstammung zumindest sehr nahe. Worum geht es hier ?

Bisher werden als letzte direkte Goethe-Nachkommen seine 3 Enkelkinder über seinen einzigen Sohn angesehen, nämlich : Julius August Walther von Goethe; * Weimar 25.12.1789; + Rom 28.10.1830, weimarischer Kammerrat und Kammerherr; oo Weimar 17.06.1817 Ottilie von Pogwisch, * Danzig 31.10.1796 , + Wien 26.10.1872

Die 3 Enkelkinder Johann Wolfgang von Goethes aus dieser Ehe sind:

1. Wolfgang Walther von Goethe, Freiherr (seit 28.8. 1859), * Weimar 09.04.1818, + Leipzig 15.04.1885, sächsischer Kammerherr in Leipzig und Weimar, Musiker, ledig.

2. Maximilian Wolfgang von Goethe, Freiherr (seit 28.8. 1859), * Weimar 18.09.1820, + Leipzig 20.01.1883, Dr. jur., preußischer Legationssekretär in Rom und Dresden, Kammerherr in Weimar, ledig.

3. Alma Sedina Henriette Cornelia von Goethe, * Weimar 29. 10. 1827, + Wien 29. 09. 1844 an Typhus.

Siehe dazu „Bildergalerie – J. W. von Goethe und seine Familie“:
http://goethe-genealogie.de/bildergalerie/bildergaleriest.html

4 weitere Kinder Johann Wolfgang von Goethes mit Christiana Vulpius, geboren zwischen 1791 bis 1802, starben wenige Tage nach deren Geburt.

Im Mittelpunkt unseres genealogischen Interesses steht hier also eine wohl bisher nur im engsten Familienkreis bekannte, mutmaßliche weitere 4. Tochter von Goethes Sohn August oder auch sogar von Johann Wolfgang von Goethe selbst. Sie stamme aus einer nur flüchtigen Verbindung mit einer 32-jährigen ledigen Tochter eines Weimarer Zeichenlehrers an der dortigen Kunstakademie.

Auf deren Existenz stieß man bei einer früheren Ahnenforschung, die mir in meiner Eigenschaft als inhaltlich Verantwortlicher für die Goethe-Genealogie-Internetseite www.goethe-genealogie.de von einer Familienforscherin freundlicherweise mit Quellenkopien zur Kommentierung schon vor einem Jahr mitgeteilt worden war. In ihrer Ahnentafel steht diese mutmaßliche uneheliche Goethe-Tochter mütterlicherseits in der 5. Ahnengeneration (Kekule-Nr. 51), Dichter Goethe also in der 6. (Kekule-Nr. 102) oder 7. Generation (Kekule-Nr. 204).

Um nicht allzu weitschweifig zu werden, seien die mir mitgeteilten relevanten Daten hier in Form einer kleinen genealogischen Nachfahrenliste ab den mütterlichen Großeltern von Elisabeth Johannette BÖBER, genannt „Louise“ (NIEDLING) - der besagten mutmaßlichen unehelichen Goethe-Tochter - zunächst nur über 5 Generationen zusammengestellt.
Sie soll zur Diskussion dienen für Persönlichkeiten, die gute landesgeschichtliche Kenntnisse der Weimarer Gesellschaft zur Goethezeit besitzen bzw. bereit sind, die mutmaßliche Abstammung jener „Louise“ durch weitere Archivforschungen zu untermauern. –

Es sei in diesem Zusammenhang über „natürliche Kindern aus Weimar“ unten auch hingewiesen auf frühere mir vorliegende Veröffentlichungen zu mutmaßlichen unehelichen Kind(ern) von Johann Wolfgang von Goethe (außer den oben genannten legalisierten) und besonders auch solchen des Goethe-Großherzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und seines jüngeren Bruders Prinz Constantin (siehe Literatur unten!) 1) .

Nachfahrenliste

I. Böber (Beber), Johann Friedrich, ev., * Weimar 23.07.1756, + Eisenach 05.09.1826, Erster Zeichenlehrer an der Mal- und Zeichenschule in Weimar, später in Eisenach dort am Freien Zeichen-Institut auch Lehrer der Mathematik (Geometrie) sowie Großherzoglich-sächsischer Bauverwalter in Eisenach; oo … Elisabeth Joannette

Trautvetter, getauft Fischbach bei Eisenach 15.06.1767, ev., + … ;

„Johann Friedrich Böber wurde laut Personalakte in Weimar von Goethe dem Herzog Carl August vorgeschlagen und von diesem angestellt. Er wurde auch weiterhin von Goethe protegiert.“

Im Goethe-und Schiller-Archiv unter Signatur-Nr. GSA 31/III,7,5 sind 8 Aktenvermerke zu diesem, dem älteren Böber, und seinem Sohn, dem jüngeren Böber vorhanden.

Sein Vater war (Wilhelm Karl Friedrich) Beber, Hofschornsteinfegemeister in Weimar. Der Vater von Elisabeth Joannette war Friedrich Trautvetter aus Gumpelstadt, Schullehrer in Fischbach b. Eisenach.

deren 3 Kinder (Reihenfolge unsicher!):

II. 1 Böber (Beber), Wilhelm Karl Friedrich, * … , + … ;
Taufpate (Gevatter): Wilhelm Karl Friedrich Beber (vornamensgleich!?), Hofschornsteinfegermeister in Weimar [vermutlich sein oben genannter Großvater].

II. 2 Böber (Beber), Friedrich August Karl; * …, + (Eisenach) 24.04.1863 ; Oberkonsistorial-Sekretär und Botenmeister; er „wurde bei seinem Vater an der Kunstakademie in Eisenach erst Hilfslehrer für Geometrie und Zeichnen; als sein Vater alt war (+ 1826), erster Lehrer an dieser Akademie“ als Nachfolger seines Vaters.
Siehe dazu die 8 Akten im Goethe- und Schiller-Archiv unter Signatur-Nr. GSA 31/III,7,5

II. 3 Böber (Beber), Henriette Charlotte Philippine Johannette, * Eisenach 11.07.1791, get. 13.07.1791, ev., Taufpaten (Gevatter):

1. Johann Konrad Horny, Fürstlich Sächsischer Zeichenmeister an der Kunstakademie zu Weimar (dieser war laut Personalakte in Weimar auf Vorschlag Goethes und Johann Friedrich Böbers (I.) als dessen Gehilfe angestellt). https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Horny

2. Mademoiselle Oehring, Johann Christian Friedrich Koch, Konsistorial-Sekretärs Stieftochter.

3. Johann Philipp Trautvetter, Amtskopist. [Schwager von I. ?],

+ Ruhla/Thür. 10.10.1854 (63 Jahre) ; Zimmermädchen am Weimarer Hof?

o|o (uneheliche Verbindung!, Weimar Anfang Oktober ?) 1823 N. N. Goethe.

oo Ruhla/Thür. 09.08.1829 Theodor Eck, * Ruhla/Thür. 15.08.1801, get. 16.08.1801, + Ruhla/Thür. 14.06.1833 (31 Jahre!), Pfeifenbeschläger [aus?] „Tenneberger Orts“, sie war 38 Jahre, der Bräutigam noch 27 Jahre. Er starb 4 Jahre nach der Hochzeit, sie hatten jedoch 2 gemeinsame Söhne: III.2 – III.3.

Theodor Eck hatte noch 7 Geschwister, nämlich 4 ältere Schwestern:
Catharina C. 1792-, Gertrude E. 1793-1870, Elisabeth C. 1795-, Catharina C. 1797-;
1 jüngeren Bruder: Johann A. C. 1803 und 2 jüngere Schwestern: Johanna M. C. 1806-1875, Louise W. 1806-.

Die Eltern von Theodor Eck waren: Johann Friedrich Eck 1767-1842, Pfeifenbeschläger (er hatte 8 Geschwister: Johanna E. 1750-1823, Johann M. 1753-1822, Johann G. 1756-, Johannes 1757-1835, Cunigunda E. 1761-, Anna C. 1765-, Johann A. C. 1769 und Johann W. G. 1771-) oo Elisabeth Margarethe Deußing 1768-1828.

3 Kinder von II.3 Henriette Ch. Ph. Joh. Böber: III. 1 - III. 3

Siehe dazu 6 Briefe von Henriette Eck, geb. Böber und einem Brief ihres ehelichen Sohnes Walt(h)er Eck aus dem Goethe- und Schiller-Archiv Weimar, alle an Walther von Goethe, Weimar und Wien; vorläufig transkribiert von Arndt Richter, hier am Ende der Nachfahrenliste.

1 Tochter von II.3 Henriette Ch. Ph. Joh. Böber aus Verbindung mit N.N. Goethe:

III. 1 Böber, Elisabeth Johannette, genannt „Louise“, * (Eisenach?) 08.07.1824. Siehe unten weiteres bei Ergänzungen!
+ Ruhla/Thür. 20.10.1896 (72 Jahre);
oo Ruhla/Thür. 01.01.1846 Johann Karl Friedrich Niedling, * Ruhla/Thür. 23.07.1820, get. 03.08.1820, + Ruhla/Thür. 30.10.1889 (69 Jahre), Porzellanmaler [dessen Eltern waren: Johann Karl Andreas Niedling, Schuhmachermeister, * Querfurt 07.11.1790, + Ruhla/Thür. 03.01.1869 und Maria Justine Lippold, * Waltershausen 05.11.1783, + Ruhla/Thür. 12.07.1847].-  7 Kinder: IV. 1 – IV.7

2 Söhne von II.3 Henriette Ch. Ph. Joh. Böber aus der Ehe mit Theodor Eck:

III. 2 Eck, Christian Wilhelm Theodor Walt(h)er, *Ruhla 07. 03.1830, get. 12.04.1830, + (Ruhla) 08.12.1859 (lungenkrank); Mitnachbar und Drechsler;

Angaben zu Taufpaten sind am Ende der Nachfahrenliste bei „Ergänzungen“ unter 2. zu III.2 zusammengestellt!

oo (Ruhla; Eisenacher Seite) 18.09.1854 Maria Elisabeth Lisette Möller, * … 24.10.1830

4 Kinder: IV.8 - IV. 11

III.3 Eck, Christian Julius Adalbert, * Ruhla 25.08.1832, + Ruhla 3.11.1832

7 Kinder von III.1 Elisabeth Johannette Böber, gen. „Louise“:

IV.1 Niedling, Lydda Wilhelmine, * Ruhla 13.02.1846, get. (Baptism) Ruhla 01.03.1846 oo (15.11.18…?) Ruhla Carl Quent, * … 13.03.1844,

daraus 4 Kinder: V. 1 – V.4

IV.2 Niedling, Maria Wilhelmine Minna, * Ruhla/Thür. 10.09.1848, get. 24.09.1848 ev. + Ruhla/Thür. 09.03.1916;
oo Ruhla/Thür. 01.06.1873 Christian Wilhelm Schenk, *Ruhla/Thür. 16.03.1844, get. 24.03.1844, + Eisenach 17.10.1932 (blind nach Treppensturz), Drechsler und Gastwirt mit Weinvertretungen, sowie einer Fabrikation von Horn-Tabakspfeifen.

1 Sohn: V.5

IV.3 Niedling, Therese Wilhelmine, * Ruhla 29.08.1850

IV.4 Niedling, Julius Thankmar Reinhold, * Ruhla 25.02.1854; get. Ruhla 26.03.1854

IV.5 Niedling, Anna Emilie, * Ruhla 28.12.1857; get. Ruhla 17.01.1858 (Baptism)

IV.6 Niedling, Anna Marie Laura, * Ruhla 08.11.1860; get. Ruhla 02.12.186 (Baptism)

IV.7 Niedling, Ernst Albin Edmund, * Ruhla 02.09.1865; get. Ruhla 24.09.1865

4 Kinder von III.2 Christian W. Th. Walther Eck:

IV.8 Eck, Wilhelmine Ernestine „Emilie Eck“,unehelich, * Ruhla 02.05.1852, get. Ruhla 20.05.1852, + Ruhla 15.09.1854, begr. Ruhla 18.09.1854

IV.9 Eck, Karl August, * Ruhla 27.07.1854 (vorehelich!), get. Ruhla 03.08.1854 (Baptism)

IV.10 Eck, Emma Emilie Helene, * 01.05.1856, get. Ruhla 11.05.08.1856 (Baptism)

IV.11 Eck, Gustav Rudolph Julius, * 07.04.1858, get. Ruhla 25.04.08.1858 (Baptism), + (Ruhla) 13.08.1863

4 Kinder von IV.1 Lydda Wilhelmine Niedling :

V.1 Quent, Otto August Theobald; * Ruhla 12.04.1869; get. Ruhla 06.05.1869

V.2 Quent, Minna Adelheid Frieda; * Ruhla 05.01.1871 , später wohnhaft in Gießen, Licher Straße 15, mit Ehemann, dort + Gießen 19.11.1954; oo Heinrich Stimmer, * … , + vor 19.11.1954

V.3 Quent, Christian Albin, * Ruhla 25.11.1872; get. Ruhla 25.12.1872 (Baptism)

V.4 Quent, Anna Elmire, * Ruhla 08.03.1875; get. Ruhla 28.03.1875 (Baptism)
 

1 Sohn von IV.2 Maria Wilhelmine Minna Niedling:

V.5 Schenk, Walter Albert Theobald, * Ruhla/Thür. 06.05.1876, get. 21.05.1876, + Berlin-Lichtenrade 21.10.1969 (Altersschwäche, 93 J.), begr. 23.10.1969, Uhrmacher und Unternehmer (Fa. Wendt, Wedekind & Schenk, Berlin SW 19); oo Ruhla/Thür. 18.04.1897 Minna Malvina Wahl, *Ruhla/Thür. 12.07.1875, get. 05.08.1875, + Zossen Kr. Teltow 06.03.1937.

Aus dieser Ehe gingen 8 Kinder hervor, deren Nachkommenschaft hier zunächst aus Datenschutzgründen nicht weiter angegeben wird. Die derzeitig bekannte lebende Nachkommenzahl beträgt nach Angabe von Frau Monika Zeeman heute etwa 16.


Hier folgen anschließend alle Angaben wörtlich, die mir (A.R.) durch Quellenauszugskopien (meist Kirchenbuchauszüge mit Patenangaben) bereits am 19. April 2017 von Frau Monika Zeeman, Berlin, zusätzlich noch mitgeteilt worden waren:

Ergänzungen lt. Auszugskopien „aus dem Stammbaum“ eines Großonkels von Monika Zeeman:

1. zu III.1, Personen-Nr. 6.11121-6.11122:
Lt. Auskunft der Pfarrämter in Eisenach und Eckartshausen, das für Wilhelmsthal zuständig ist, dort weder geboren noch getauft. „es handelt sich um die uneheliche Tochter aus der Verbindung mit Goethe“-; wohl aus dem Kirchenbuch Ruhla/Thür., Teil Gotha, denn Ruhla war durch eine Grenze zwischen Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Coburg- Gotha in zwei Teile geteilt: den Weimarischen Anteil (WA) und den Gothaischen Anteil (GA). Die folgenden Angaben beziehen sich wahrscheinlich immer auf den Gothaischen Anteil und zwar wörtlich (teilweise) oder auch nur sinngemäß:
[Reihenfolge lt. mitgeteilter Kopien nach KB-Angaben!]

2. zu III.2, Personen-Nr. 7.111221-7.111222:

„Der Taufpate unter 1.) war der zu diesem Zeitpunkt 12-jährige Enkel des Geheimrates Johann Wolfgang von Goethe und Sohn von dessen einzigem Sohn August mit Ottilie, der geb. Freiin von Pogwisch. Deren Ehe war bereits zerrüttet, wobei beide Ehepartner anderweitige Beziehungen hatten. Die Tatsache dieser Patenschaft beweist jedoch, daß noch engere Beziehungen zwischen der Mutter des Neugeborenen und den Goethes bestanden.“

Im Kirchenbuch [wohl Ruhla Gothaischer Anteil (GA)?] findet sich folgender Eintrag:

„Theodor Eck, Pfeifenbeschläger, Tenneberger Orts und Henriette Charlotte Philippine Johanette, geb. Böber, aus Eisenach: 07.03.1830, erstes Kind Christian Wilhelm Theodor (später, am 10.06.1844, hinzugefügt, siehe unten) Walther, [getauft] 12.04.1830: Pate 1. Herr Baron Walther Wolfgang von Göthe, ein Sohn des Herrn Kammerherrn, Kammerrath von Göthe in Weimar (abwesend)."

Christian Wilhem Theodor Walther, gestorben am 08.12.1859 (Lungenkrank).

Protokoll am Ende des Kirchenbuches [Ruhla ?]

Am 30.05. c.a. (d.h. 1844) erschienen vor unterzeichnetem Pfarramt Henriette Charlotte Philippine Johanette Eck, geb. Böber, weiland Theodor Ecks gewesenen Pfeifenbeschlägers hier hinterlassene Witwe und bat, daß zu den Taufnamen ihres ältesten Sohnes Christian Wilhelm Theodor der vierte Name Walther möge hinzugefügt werden, indem der Herr Baron von Göthe, ein Pate ihres Sohnes, dies wünsche.

Da die Spezialvisitation auf den 03.06 angesetzt war, so wurde ihr die Antwort, daß das Gutachten eines wohllöblichen Kirchen- und Schulamtes Thal bei dieser Gelegenheit eingeholt werden müsse, welches am gleichen Tag des Pfarramtes autorisierte, diesen vierten Taufnamen nachzutragen, was heute den 10.06.1844 geschehen ist. –

Die Verbindung der Goethes und der Familie Eck-Böber bestand also weiter. Es ist in der Familie überliefert: Herzog Carl August und Johann Wolfgang schätzten die Familie Böber und bezeigten ihr ihre Gunst. Das unehelich geborene Kind Louise wurde mit seiner Mutter wiederholt nach Wilhelmsthal (bei Eisenach, Sommerresidenz der Herzöge von Eisenach) zu Hofe geladen, später, als sie bereits verheiratet war, noch mit ihrer ältesten Tochter Lydda.

Die 1916 verstorbene Tochter der unehelichen Tochter Louise Böber (IV.1) soll von Goethe als einen „Schwienskerl“ gesprochen haben, vermutlich kannte sie die Verbindung ihrer Großmutter mit Goethe. Auch wird berichtet, daß diese Großmutter als junges Mädchen am Hofe in Weimar (als Zimmermädchen?) beschäftigt war, was eine Bekanntschaft mit Goethe nahelegt.
Auf einem weiteren Blatt (7.111221-7.111222) der übergebenen Quellenauszügen:

Auszug aus den Kirchenbüchern zu Ruhla/Thür.

3. zu II.3:

„Am [0]9.08.1829 eisenacher Seite (die Glocken läuten vom Engestieg) weiland des Großherzoglichen Bauverwalters Johann Friedrich Böbers älteste Tochter, geboren am 11.07.1791 verheiratet sich mit Theodor Eck, geboren am 15.08.1801. Die Braut hat eine (fünfjährige) uneheliche Tochter von Eisenach mitgebracht, Jungfrau Elisabeth Johannette Böber, Johannette Henriette Charlotte Philippine Eck, geb. Böber, uneheliche Tochter, geboren am 08.07.1824.“
(Bemerkenswert an dieser Hochzeit der zu dieser Zeit ganz ungewöhnliche Altersunterschied zwischen Braut und Bräutigam, der 10 Jahre jünger als die Braut war. Das spricht für eine „Versorgungsehe“ für die uneheliche Mutter.)

Im Familienregister ist vermerkt
Theodor Eck und Henriette Charlotte Philippine Jeanette Böbers Tochter
Elisabeth Johannette (nata spuria) genannt Louise
(nata spuria = unehelich geboren)
Hier folgt ein später angebrachter Vermerk, der (evtl. auf höheren Befehl) wieder durchgestrichen ist:
Louise, filia spuria, angeblich von Goethe
Dabei kann es sich durchaus um den bei der Geburt der Tochter 75 Jahre alten Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe gehandelt haben, eher aber noch um seinen Sohn August, zu dieser Zeit 35 Jahre alt und Kammerherr und geheimer Kammerrat in Weimar, der als Schürzenjäger bekannt war und dessen Ehe mit Ottilie, geb. Freiin von Pogwisch bereits zerrüttet war.

Biologisch ist freilich eine Vaterschaft des Dichters Goethe nicht ganz auszuschließen. Es sei hier angemerkt, daß Goethe gerade im August/September 1823(!) einen „zweiten Frühling“ erlebte. Er war in Ulrike von Levetzow (1804 - 1899) zutiefst verliebt und hat ihr sogar einen Heiratsantrag gemacht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_von_Levetzow
Dieses entsagungsvolle Liebeserlebnis fand ja in der berühmten „Marienbader Elegie“ Goethes seinen literarischen Ausdruck (Arndt Richter). -

Weiter wird ergänzt (A.R.): Bemerkenswert ist hier das große allgemeine muntere abendliche Tee-Treffen am 14. Oktober 1823 in Johann Wolfgang von Goethes Wohnung (9 Monate vor Louises (III.1) Geburt am 08.07.1824!) über das Eckermann berichtet hat; auch übernommen von Biedermann: Goethes Gespräche [Nr. 2213].

Am 07.03.1830, sieben Monate nach der Hochzeit mit Theodor Eck brachte Johanette Henriette Charlotte Philippine ihr zweites Kind zur Welt, ein Sohn, der auf den Namen Christian Wilhelm Theodor Eck getauft wurde. [siehe unten bei III. 2 !] Später wurde noch der Name Walter hinzugefügt (s.u.).

Ferner ist folgender Auszug aus dem Kirchenbuch von Ruhla/Thür., Taufregister Band IV, pag. 55. No. 8 bekannt, der bei den Briefen des Malers Julius Schäfer im Stadtmuseum gefunden wurde und im Besitz des „Vetters“ Otto Quent ist oder war:
Christian Wilhelm Theodor Walther
Theodor Eck (Klammer [versehentlich?] gewesenen mitnachbarlichen Einwohners und Pfeifenbeschlägers Tennenbergischen Orts erstes mit seiner (noch lebenden) Ehefrau Henriette Charlotte Philippine Johannette, geb. Böber, aus Eisenach gebürtiges Kind, wurde den 7. März abends 11 Uhr 1830, in Buchstaben den siebten März eintausendachthundertdreißig , hier geboren und den 12. April ej. anni getauft.
Taufpaten waren:

1.) Herr Baron Walther Wolfgang von Göthe, ein Sohn [? AR] des Herrn Geh.Rath von Göthe in Weimar (abwesend)*)

2.) Herr Wilhelm Fink, Schullehrer in Fischbach bey Eisenach

3.) Herr Christian Bittdorf, Oekonom in Melborn

4.) Frau Johanna Martha Christiane Braun, Herrn Sebastian Elias Brauns, Eisenach’schen Orts, Ehefrau, Schwester vom Vater des Kindes und

5.) Jungfrau Dorothea Christiane Schiek, Fabrikbesitzers und Kaufmannes hier Uttenrodt’schen Orts jüngste Tochter

*) Oben steht einmal: „Der Taufpate unter 1.) war der zu diesem Zeitpunkt 12-jährige Enkel des Geheimrates Johann Wolfgang von Goethe und Sohn von dessen einzigem Sohn August mit Ottilie, der geb. Freiin von Pogwisch.“
Indes steht anders aber auch: „Pate 1. Herr Baron Walther Wolfgang von Göthe, ein Sohn des Herrn Kammerherrn, Kammerrath von Göthe in Weimar (abwesend).“

Für die Aechtheit dieses Auszuges bürgt mit Kirchensiegel und Namensunterschrift
R u h l, den 15. April 1852 gez. Berthold Miller (oder Müller), Pfarrer das.[elbst]

Veröffentlichte Literatur über „natürliche Kindern aus Weimar“:

1.) Siegfried Rösch: Genealogische Nachlese zum Goethejahr 1982 (dort Pkt. 1 und 2); in: Hessische Familinkunde, 16 (1983), H. 5, Sp. 263-266.

2.) Walter Wadepuhl: Die amerikanischen Goethes und ihre Beziehungen zum Dichter Johann Wolfgang Goethe; in: Goethe-Jahrbuch 99 (1982), Weimar, S. 284-298; dazu: Renzension in der FAZ vom 3. Juni 1983

3.) Wolfgang Huschke: Unebenbürtige Sprossen Carl Augusts von Weimar; in: Familie und Volk (1957), H. 1, S. 257-266.

4.) Wolfgang Huschke: Das klassische Weimar im Lichte neuerer genealogischer Forschungen: III. Zur Nachkommenschaft des Prinzen Constantin von Sachsen-Weimar-Eisenach; in: GENEALOGIE (1985), H. 7, S. 601-612.

Zusammenstellung von Arndt Richter, München, nach Familienpapieren von Monika Zeeman, Berlin.

München, 30. Juli 2018

7 Briefe von Henriette Eck, geb. Böber von 1830 - 1846 an Baron Walther von Goethe

aus dem Goethe- und Schiller-Archiv Weimar; Signatur GSA 37/XXIV,7,14, 7 Stück, 14 Blatt. (6 Briefe von Henriette Eck und 1 Brief von Sohn Walther Eck)

 

Von Frau Monika Zeeman, Berlin, wurden die Briefe aus Weimar offiziell aus Weimar im August 2018 als Kopien angefordert. Arndt Richter, München, hat diese handschriftlichen Briefe mit WORD-Text hier zunächst transkribierend wörtlich erfaßt, so gut er es in einem ersten Anlauf vermochte.

Arndt Richter, 4. September 2018

Nachfolgende Transkription bezieht sich ergänzend auf die Briefschreiberin Henriette Eck, geb. Böber, die in der obigen Nachfahrenliste als II. 3 Böber (Beber), Henriette Charlotte Philippine Johannette, aufgeführt ist, sowie hauptsächlich auf ihren ehelichen Sohn, oben als III. 2 Eck, Christian Wilhelm Theodor Walt(h)er, genannt.

1. Se. Hochwohlundfürstlichgeborenen Herrn Baron Walther von Goethe in Weimar

Ruhla, den 12. Juli 1830

Hochwohlgeborener Herr Baron

Ihren Brief vom 20 Abrill, hat mich unendlich erfreut und daß Sie mir es nicht übel [ausgemacht ?] haben, Sie können überzeugt sein, daß ich Sie und Ihren Herrn Bruder noch herzlich liebe , und daß ich recht oft an Sie denke, und [einige Nächte], und wünsche nur manchmal bey Ihnen und Ihren [vertrauten] Eltern, aber wenn ich erwache so ist es leither nur ein Traum, Sie schreiben, das Sie Ihren Pathen besuchen wollten wen Sie in unsere Gegend kommen, ich dächte Sie geben uns ein Ehre und besuchten uns mit Ihren Herrn Bruder auf unserem Kirchweifest, welches wir den 3. August haben, seien Sie sogüthig und schreiben Sie uns welchen Tag Sie kommen wollen, da will Ihn mein Mann in Gotha in Gasthaus zum [Kroaten] erwarten, Sie werden uns eine herzliche Freude machen wenn Sie uns besuchen.

Ihr Pathgen wird jetzt jeten Tag größer sterker und ein [wackerer] Bursche, erlaubt es unsere Zeit, so kommen wir recht bald nach Weimar, mein Mann wünscht recht sehr, Ihnen und Ihre wertesten Familie kennen zu lernen.

Mein Mann läßt sich Ihnen und Ihren wertesten Eltern ganz untertänigst empfelen.
Es empfielt sich zu ferneren Gnaten Ihre untertaenigste

Henriette Eck


2. Se. Hochwohlgeborener Herr Baron Walther von Göthe
Mölther Bastey Nr. 86, im 3-ten Stock bei Frau Baronin von Göthe in Wien

Ruhla, 18. Januar 1831
Hochwohlgeborener Herr Baron

Sie werden verzein daß ich so lange mit meinem Schreiben gezögert habe, allein es wahr mein Wille Sie mit Ihren Pathen zu besuchen, erstlich wahr mir die Witterung nicht günstig, und dann wahr der kleine Pathe krank, er hat den Husten, dann hat er […] und Scharlachblattern gehabt, er ist aber soweit wieder hergestellt und wird ein Wackerer Junge, heute fing er an und versuchte einige Schrittgen zugehen.
Die zweite Ursache meines langen [… ] meines Schreibens, war die Traurige Nachricht von dem Tode Ihres […] Vaters, ich und mein Mann nehmen herzlichen anteil an Ihres Großen Verlust, und wollten die Wunden die Ihrem zahrten Herzen geschlagen ist nicht wieder aufreißen und doch kann ich es nicht mit stillschweigend übergehen, Gott schenke Ihnen Trost in Ihren Leiden und schenke noch lange Ihrem Guten Großvater, welcher wie wir aus den Zeitungen gelesen haben, sehr krank gewesen ist, es hat Sie hart betroffen, doch ist auch dieses Uebel wieder mit Gottes Hilfe behoben, welches mich recht herzlich freut.

Vor das Geschenk welches Sie Ihrem kleinen Pathen schickten danke ich und mein Mann vielmals, wenn er größer wird, wird er seinen Dank selbst abstatten, so bald es die Witterung erlaubt, werde ich mit meinem Mann selbst nach Weimar kommen, und komme mich Ihnen zu sehen und zu sprechen, den(n) ich habe eine rechte Sehnsucht Sie alle zu sehen, wie geht es den(n) Ihrer Guten Gnädigen Frau Mutter, ist Sie denn noch recht wohl und haben Sie die Güte und empfehlen Sie mich und meinen Mann zu Gnaden. Leben sie recht wohl und grüßen Sie den Guten Wolf, […] läßt sich mein Mann empfehlen, es grüßt und küst Sie dankend […] in Gedanken, und […] gefiehlt sich zu Gnaten, Ihre Untertänige
Henriette Eck

3. Se. Hochwohlgeborenen Herrn Baron zu Göthe in Wien

Ruhla, 1. Maerz 1844

Gnädiger Herr Baron,

Sie werden verzeihen daß ich nicht eher an Sie geschrieben habe, aber der Walter wolte erst eine Zeichnung fertig zeichnen und jetzt nimt[?] er teglig in die Prüfungsstunden, aber sobald er nur kann wird er eine Zeichnung schicken, mein Walter freute sich das ich Sie gesprochen hatte, er wünscht daß er auf so glücklicherweise seinen Herrn Pathen zu kennen, und das Sie so gnädig sein wollten und für ihn sorgen, ich habe es vergessen Ihnen zu sagen das der Walter große Lust zur Musik hat, er brachte auch früher eine Violine, aber es fehlt mir an müttlen ihn Stunden geben zu lassen, mit der Mahlerei ist es jetzt sehr wenig, doch stell ich es in Ihren Willen, was Sie aus den Walter machen wollen, es wird auch an anderen Orten beßer sein wie hier, den es ist so […] das wenige beschäftigt sind, es ist eine große noth alles ist [?] und kein verdinst, die Meßen sind schlecht, und sind die Frühjahrs Meßen Wieder nicht gut, weis ich nicht was es werden soll, wir haben auch wenig zuthun, ich weis mir vor Kummer nicht zu helfen, Sie waren so gnädig mir zu versprechen den Walter zu unterstützen, Sie werden mir Gnadigst verzeihen wenn ich Sie bitte, um eine kleine Unterstützung, daß ich den Walter nur das nötigste besorgen kann, zu seiner Convirmatzion, Sie dürfen aber nicht ungnädig werden, ich hoffte es sollten beßere Zeiten werden, aber es wird immer schlechter, der Walter hat einen Brief beygelegt, ich hätte ihn gerne noch eine Zeit in die Schreibstunde geschickt, weil der Lehrer Landor auch 200 Kinder hat, und kann nicht mit allen durchkommen, was einer lernt, und wer sich Mühe gibt nun fehlt es ihm noch an rechtschreiben, und da müßen Sie besondere Stunden bekommen, und dazu fehlen mir die Mittel, er muß sehen daß er noch etwas lernt, wenn er aus der Schule ist.

Auch hoffe ich daß Sie und Ihre Genädige Frau Mutter, mein Schreiben nicht Wohl […] möchten, und daß ich auch so glücklich währe Gnädige Frau noch einmal zu sehen, wie auch den Herrn Baron Wolf, dan wollte ich gerne sterben, haben Sie die Gnade mich Ihrer Frau Mutter Gnädigst zu empfehlen, ich und meine Kinder empfehlen uns zu Gnaden und bin

Ihre
ganz Untertänigste
Henriette Eck

dazu Brief von Walter Wilhelm Eck:

4. (Briefumschlag nicht zuzuordnen)

Ruhla 1. Maerz 1844

Gnädiger Herr Pathe!
Sie waren es, der die heilige Taufe und Handlung als Pathe übernahmen, wodurch ich in den großen Kreis der Menschheit aufgenommen wurde, jetzt ist die her bey gekommen, wo ich der Schule entlassen werde, um zum ersten mal das Heilige Abendmahl zu empfangen, und ich fühle mich verpflichtet für alles Gute was Sie mir in diesen Zeitraum erwiesen meinen herzlichsten und innigsten Dank zu [Opfern ?], so wie ich verspreche, auch für die künftige Zeit mich als Ihren fernen Pathen zu erweisen und nie vergeßen werde wie liebevoll Sie meiner stehts gedachten und glücklich würde ich mich fühlen wen ich das Vergnügen haben könnte Ihren Besten Ihrer Pathen persönlich sprechen zu können.

Hochachtungsvoll mit Ergebenheit

Ihr Pathe
Walter Wilhelm Eck


5. Se. Hochwohlgeborenen Herrn Baron von Göthe, in Wien, Mölther Bastey Nr. 86, in 3-ten Stock bey Frau Baronin von Goethe

Ruhla 29. Sebt. 1844 (am Ende des Briefes!)

Gnädigster Herr Baron

Sie werden verzeihen das ich Sie wieder mit meinem Schreiben belästige, auf jeden Fall haben Sie meinen Brief von Ende Mais nicht erhalten, der Walter ist schon seit den 6ten Mai bey den Drechsler Albrecht in der Lehre, wo er sich zu immer und des Lehrmeisters größter Zufriedenheit beträgt, er ist fleißig und von frühauf zuhr Arbeiten, und er beklagt sich nicht einmal, und ist immer guten muths, sein Meister ist ein sehr braver [?] und kundliger [?] und geschickter Mann, er wird auch gut behandelt, und wie er in die Lehre geht, und die Lehrlinge alle Arbeit tun müßen und Hunger leiten, das ist hier nicht der Fall, nun li[e]gt es mir noch am Contrackt wegen dem Lehrgelt, der Meister verlangt 30 [?Th] und da soll er 3 Jahre lernen, und da muß ich nun alles tuhn von Wesche und Kleidern und was er sonst braucht, und da vergeht fast keine Woche wo etwas vorliegt, denn es gehen viele Kleider und Schuh enzwei, das ich es kaum erschaffen kann, außerdem soll er 5 Jahre lernen, den Walter 5 Jahre zu erhalten wird mir sehr schwer werden, weil ich schon seit dem Frühjahr wieder sehr von Gücht leite, wo ich sehr wehnig vertienen kann, es bleibt mir nicht einmal übrig etwas zu brauchen, der bestimmt ist für sehr gering, ich und der Walter bitten Sie untertänigst , da Sie so gnätig wahren und etwas für ihn zuthun, der Meister wünscht deshalb nun in ortung kähme und […?] es nicht geschehen bis das Lehrgelt halb bezalt wirt und die anderen helfte Ostern, wollten Sie die Gnate haben und mir balt schriftlich [?]erteilen, ich habe immer von einem Posttage zum anderen gewartet, aber auf jeden Fall ist der Brief nicht angekommen, wo die [5 …] , welche Sie so gnädig wahren den Walter zu schicken danken wir ganz untertänigst, ich habe ihm einen Überrock dafür gekauft, er wahr unter den Kindern der schönste jn Kleidern.

Ihren Wunsche gemäß daß der Walter ein Tischler werden sollte, wozu er auch Lust hatte, wollte er sich nicht machen laßen, es sind mehren Tischler hir und ich hatte schon mit einem geschickten Maurer gesprochen, welcher ihn aufnehmen wollte, aber später erfur ich daß sich der Mann betrinkt und es keine gute Wirtschaft währe, und man uns jeten schlechten Gesellschaft meiten, junge Leite werden nur zu leicht verfürth.

Wie steht es mit Ihrer und Ihren Gnätigen Frau Mutter und Herrn Baron Wolf ihrer Gesundheit, hoffendlich doch recht wohl, Ihre Freulein Schwester ist wieder bey Ihnen, wie ich von Freulein Ob..tzelter [?] gehiert habe, sie schrieb mir im Auftrag Ihrer Freulein Schwester, es soll mich recht freuen wenn die Scherngen[?] Ihrer Freulein Schwester nur einigen Spaß gemacht haben.

Sobald der Walter etwas kann, soll er von Zeit zu Zeit etwas an Sie schicken, doch wird es noch ein weilgen dauern.

Der Walter, Luise [!] und ich empfehlen uns Ihnen Ihrer Gnadgen Frau Mutter und Freulein Schwester und Herrn Baron Wolf zu Gnaden und bin

Ihre
underdänigste
Henriette Eck


6. Ruhla 12. Dezember 1845 (am Ende des Briefes!)

Gnädigster Herr Baron,
lange wartete ich mit Sehnsucht auf einen Brief von Sie, Sie haben vielleicht meinen Brief von May nicht erhalten, und sogar um etwas von Ihrer großen Familie zu erfahren[?], ich hätte längst geschrieben, aber ich glaubte Sie würden wieder immer es ungnädig nehmen, doch muß ich jetzt erst schreiben, ich sollte Sie wieter dieses Jahr nach Weimar kommen, der Walter wollte eine Arbeit vor Sie machen das Sie doch etwas von ihm sähen, er hätt auch an Sie geschrieben, aber er muß viel Arbeiten, ich sehe ihn oft nur alle 8 Tage, er wird groß und alles ist ihm zu klein, ich weis nicht was ich mit ihm anfangen soll; das Frühjahr habe ich ganz neu gekleitet und er hat alles ver… [?] und ich kann ihm nichts kaufen, ich bin jetzt immer krank, meine Hände werden immer steifer und die Augen legen mir sehr ab, und sonst bin ich sehr schwach, es ist mir als wirde ich nicht lange mehr hir sein, der Kummer und die Sorgen nehmen mich sehr mit, auch den 2. Weinachts Feiertag hat meine Luise Hochzeit, Sie heiratet einen Mahler, ich kann ihr nichts mitgeben, ich habe zu viel auf mir, ich kann es kaum ertragen, wen ich nur noch recht Arbeiten könte und der Walter könnte erst etwas verdienen, da ging es doch beßer, oder Sie währen in Weimar näher, da könden Sie doch den Walter mit abgelägten Kleidern helfen, so ist es zu weit, ich hätte eine große Bitte, aber Sie dürfen nicht ungnätig werden, ich kann mir nicht helfen, wollten Sie den etwas vor den Walter thun das ich ihm nur etwas kaufen kann, es thut mir sehr weh das ich Sie belästigen muß, auch hat der Walter nichts als ein leichtes Sommer … ßgen [?], er muß zu sehr frieren, der Meister wünscht auch das andere Lehrgeld zu haben, mein Herz blutet daß ich Sie immer belästigen muß, aber ich bin von Ihrer hohen Gnade überzeugt, daß Sie wie Ihre Gnädige Frau Mutter Armen Gutes thun, wen ich nur ihre Gnädige Frau Mutter noch einmal sehen könnte, haben Sie die Gnade und empfehlen Sie mich ganz untertänigst zu Gnaden wie auch den Herrn Baron Wolf.

Der Walter die Luise und ich empfehlen uns zu Gnaden und seien Sie nicht böse auf mich, Gott schenke Ihnen allen Gesundheit, und langes Leben dieses wünscht von Herzen

Ihre
ganz untertänigste
Henriette Eck


7. Se: Hochwohlgeb. Den Herrn Baron Walter von Goethe Wien – Mölther Bastey No. 86 Im 3ten Stock bey Frau Baronin von Goethe 

Ruhla 24. Nov. 1846

Gnädigster Herr Baron
Sie werden verzeihen daß ich Ihren mier so lieben Brief solange unbeantwortet gelaßen habe, aber ich wahr und bin immer sehr leitend es wird mit jeten Tag schlimmer, nun kann ich nichts brauchen weil ich nichts verdienen kann, den meine Hände sind granz grime[?] gezogen, und mit vieler mühe kann ich nur schreiben.

Für die 6 [?] sage ich meinen undertänigsten Dank, es tut mir sehr leit daß ich Ihre Güte in anspruch nehmen mus, das schönste ist, daß Sie es an keinen Undankbahren wenden, der Walter ist ein guder fleißiger Mensch sein Meister lobt ihn was mir viel Freude macht, nach Ostern hat er ausgelernt, dan will er sich erst etwas vertienen, und dann will er in die Fremde, un da will er erst seinen Wohlta[e]ther und Herrn Pathen kennen lernen was sein fester Wunsch ist, wir haben auch ein kleines Mäthgen was den Walther sein Pathgen ist, die uns viel Freude macht, so geht es Luisen auch gut, nur daß alles so theuer ist, es ist hier große noth, auch sind die Kartoffeln nicht gerathen, die wir täglich zweimal eßen müßen.

Wie geht es Ihrer Gnädigen Frau Mutter und Herrn Baron Wolf, ich hoffe doch wieder beßer, es thut mir sehr leit daß so ein Junger Mensch so viel leiten muß, sollte ich so glücklich sein sie einmal in Ruhla zu sehen, daß wirde meine Größte Freude sein, das müste aber bald geschehen, den meine Kräfte nehmen sehr ab, wer weis wie lange ich noch hir bin, die Schmerzen zu ertragen ist nicht gut, ich kann mir bald nicht mehr helfen, und da ist es beßer ich bin in meinem Ruhla, meine Kinder brauchen mich noch, ich bin 55 Jahre alt und da könte ich noch viel Wirken wenn ich gesund währe.

Noch einmal muß ich Sie mit einer Bitte beschwärlich halten, der Meister von Walter läst Sie Gnädigst um das lehrgelt bitten, er braucht es nöthig, er wollte es schon voriges Jahr haben, aber es ist noch immer Zeit, nehmen Sie es mir nicht ungnätig daß ich Sie so blage.

Leben Sie recht wohl Gott erhalte Sie und Ihre Gnädige Frau Mutter und Herrn Bruder gesund, der Walter und Luise und ihr Mann empfehlen uns zu Gnaden und ich bin

Ihre ganz Undertänigste
Henriette Eck


8 Aktenvermerke über den älteren und den jüngeren Böber als Zeichenlehrer in der Eisenachischen Zeichen-Anstalt bzw. dem dortigen Freien Zeichen-Instituts befinden sich im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar unter Signatur-Nr. GSA 31/III,7,5.

Auch diese Aktenvermerke hat Frau Monika Zeeman, Berlin, im August 2018 als Kopien aus Weimar angefordert. Arndt Richter, München, hat diese handschriflichen Aktenvermerke ebenfalls mit WORD-Text hier transkribierend wörtlich erfaßt.

Da der Text sich bei den Aktenstücken teilweise wortwörtlich wiederholt (Doppelstücke bzw. an unterschiedliche Verwaltungsadressen gerichtet), wurden nicht alle Akten hier transkribiert, jedoch darauf geachtet, daß die hier folgenden Aktenvermerke den Inhalt vollständig wiedergeben. Insgesamt handelt es sich um folgende 8 Aktenvermerke:
1 vom 8. Oktober 1819
1 vom 18. Oktober 1819
2 vom 14. Juli 1824
3 vom 3. August 1824

1. - 8. X. 1819 - Pflichtschuldige Erwiederung.

Obgleich unterzeichnetem von der Eisenachischen Zeichen-Anstalt, in den letzten Jahren, nur wenig bekannt geworden, so sind ihm doch die früheren Verdienste des älteren Böbers noch wohl erinnerlich und er hat auch von dem Sohne nie anderes als Gutes vernommen.

Da nun Großh. S. Ober. Consistorium zu Eisenach demselben gleichfalls das beste Zeugnis giebt, auch seine fünfjährl. Fast unentgeldliche Bemühung für gedachtes Institut, wie gerecht und billig, in Anschlag zu bringen, so möchte wohl nichts im Wege stehen welches abrathen könnte gedachtem jüngeren Böber die Hoffnung seinem Vater in der Lehrstelle zu folgen gegenwärtig gnädigst zu ertheilen.

Mit Remission der mitgetheilten Docten Blätter.
Jena den 8-ten October 1819
Tit. 21, Nr. 7

2. - 18. X. 1819 - Pflichtschuldige Erwiederung.

Gleichlautend, aber mit ergänzender Bemerkung am Schluß:
……

Aus „Acta“ … personalia, den Zeichenlehrer Boeber zu Eisenach betr.
+ am 29. April 1863, - Tit. 21. No. 7

1816.
1820.
1824.
1826.
1827.
1833.

3. - 14. Juli 1824 – An Carl August

 Durchlauchtigster g.g.

Ew. K. G. haben die Gnade gehabt, die von Großherzogl. Ober-Consistorio zu Eisenach eingesendeten Vorschläge zur Reorganisierung des dortigen freyen Zeichen-Instituts welches hiernächst wieder unterthänigst zurückerfolgen, unterzeichneten mitzutheilen auch eine gutachtliche Meynung deshalb zu erfordern. Da nun bey genauster Prüfung gedachter Vorschläge dieselben als höchst zweckmäßig und den dortigen Umständen so viel sie uns bekannt völlig angemessen erscheinen so dürfte nicht gezweifelt werden, daß bey strenger Beobachtung der gegebenen Vorschriften die dortige Anstalt gedeihen und die erwünschten Früchte tragen werde.

Was den Botenmeister Böber betrifft, so verdient derselbe allerdings einiger Beyhülfe, und da Ew. K. G. uns durch außerordentlichen Zuschuß in den Stand gesetzt haben auch mäßige Extraordination zu übertragen so erlauben es die diesseitigen Mittel gedachten Böber eine jährliche beyhülfe.

Acta personalia. Boeber betr. – Tit 21, No. 7 Bl 4 – Concept John

4. – 3. VIII. 1824 - Cammer-Controlleur Hoffmann

Durch ein gnädigstes Rescript vom 23ten July d. J. haben Sr. Königl. Hoheit der Großherzog dem Botenmeister Böber zu Eisenach, welcher seit zehn Jahren ganz unentgeldlich den Dienst seines steets kränklichen Vaters als Lehrer bei dem freyen Zeichenb-Instituts zu Eisenach versehen hat, bis zu seiner anderweitigen Verbesserung einen Extragehalt von

Fünfzig Thalern Cassa g. jährlich aus der disseitigen Cassa gnädigst verwilligt; dem gemäß erhält der G. G. S. Controleur Hoffmann hindurch die Anweisung gedachten Gehalt vom 1. April d. Jahres in vierteljährigen Raten an den gg. Löber auszuzahlen und gehörig zu verrechnen.

Weimar den 3ten Aug. 1824
G. H. S. Oberaufsicht pp.
Acta Personalia … Boeber betr. Tit. 21 No. 7, Bl. 5 – Concept Augusts Hand

5. – 3. VIII. 1824 (Doppelstück zu 4.)

An den G. H. S. Controleur Hofmann zu Eisenach an 50 th(aler) wegen Hilfleistung bei dem freyen Zeicheninstitut das.
….
….
Ergänzend dazu unten:
Schreiber: August; - Notiz: abgegeben 6-ten Aug. 24 vg.
Aus „Acta“ … Acta personalia – den Zeichenlehrer Boeber zu Eisenach betr.
+ am 29. April 1863 - Tit. 21 No. 7 Böder
1816
1820
1824
1826
1827
1933

6. – 3. VIII. 1824 - An Oberconsistorium Eisenach

 Durch ein gnädigstes Rescript vom 23ten July d. J. ist man auf vorhererstatteten unterthänigsten Bericht ermächtigt worden aus der disseitigen Cassa den Bothemmeister Böber zu Eisenach, welcher seit zehn Jahren den Dienst seines steets kränklichen Vaters, als Lehrer der Mathematik bei dem freyen Zeicheninstitute daselbst versehen hat, vor der Hand und bis sich eine anderweite Gelegenheit zu dessen gecunirrer [d. h. in anderer Akte: anderweiten] Besserstellung darbietet, einen Extra-Gehalt von 50 Thalern Cassageld auszahlen zu lassen und ist heute dem disseitigen Cassierer Controleur Hoffman angewiesen worden gedachte Summe in vierteljährigfen Raten vom 1ten April d. J. an, an den gedachten Böber zu verabreichen.

Zu gleicher Zeit haben Serenissimus gnädigst zu bestimmen geruht daß zu Aufmunterung der Schüler des freyen Zeichen-Instituts, unter die vorzüglichsten derselben einige Preißmedaillen ausgetheilt werden sollen. Wir verfehlen daher nicht Sie von dieser höchsten Bestimmung ergebenst mit dem Ersuchen in Kenntnis zu setzen zu seiner Zeit uns etwa vier Schüler oder Schülerinnen nahmhaft zu machen welche dergl. Preißmedaillen verdient haben, worauf wir dann nicht verfehlen werden die Zusendung derselben zu bewirken.

Weimar den 3ten August 1824
G. H. S. Oberaufsicht gg.

Acta personalie, Boeber betr. Tit. 21 No. 7 Bl. 5b - Concept Augusts Hand

7. – 3. VIII. 1824 (Doppelstück zu 6. - Mit Zusatzbemerkungen am Ende)

 ….
…..
Aus „Acta“ … Acta personalia
Den Zeichenlehrer Boeber zu Eisenach betr.
1816
1820
1824
1826
1827
1833
+ am 29. April 1863 -
Tit. 21. No. 7. Bl. 5a u. b.

8. – 4. I. 1827

An den Großh. Kammercentralcasse Controleur Hoffmann die Besoldung der Lehrer bei dem Zeichenistitute zu Eisenach Böber und Goße betr.

Nach einem eingegangenem höchsten Resorigte, ist die durch Tod des Bauverwalters Böber zu Eisenach, bei dem hiesigen freien Zeicheninstitute – erledigte Stelle eines Lehrers der Geometrie, dem Oberconsistorialbotenmeister Böber daselbst mit der damit verbundenen etatmäßigen Besoldung von
Zwei Hundert Thalern in baar,
zwei Klaftern Scheiten und
Zwei [?] Reisig
Übertragen worden; dagegen soll der von demselben seither bezogenen Extragehalt an Fünfzig Tahlern - - dem Zeichenlehrer Goße vom 1. d. M. zu Theil werden.

Der Großherzogl. Controleur Hoffmann wird daher hiermit angewiesen diese Besoldung an die obengenannte Personen vom 1. d. M. an vierteljährig zum vierten Theil auszuzahlen und sich bei der Rechnungsausgabe mit gegenwärtiger Verordnung zu legitimieren.

Weimar den 4. Januar 1827
Großherzogl. S. Ober Aufsicht über alle unmittelbaren Anstalten für Wissenschaft und Kunst.

Aus „Acta“ … Acta personalia
Den Zeichenlehrer Boeber zu Eisenach betr.
1816
1820
1824
1826
1827
1833

+ am 29. April 1863 - Tit. 21. N. 7. Bl. 9a


Transkribiert von Arndt Richter, München, am 5. September 2018

((Status 14. September 2018: Titel geändert und ergänzt: Kap. 1: Ein Rückblick, sowie Korrekturen von Frau Zeeman (mit Brief erhalten am 13. Sept.) eingearbeitet. Außerdem Rösch-Vorworte (kursiv) vor Kap. 2 Die Fakten, gesetzt)).

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